Restauration ES 250 2018-04-03T08:49:14+00:00

Übersicht vom Neuaufbau meiner ES 250/0

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Der 1. Teil vom Kauf bis zum Kompletten Zerlegen
Der 2. Teil vom Sandstrahlen bis zum Kompletten Zusammenbau
Der 3. Teil vom ersten Fahren bis zum Fahrbericht
Der 4. Teil ist über Anekdoten beim Restaurieren

Der 1. Teil vom Kauf bis zum Kompletten Zerlegen

So hat alles Angefangen. Doch leider war ich mit dem Zerlegen schneller als mit dem Fotoapparat. Es hatte auch eine ganze Zeit gedauert bis ich die nötigen Informationen hatte , was bei einer 250/0 Bj. 1958 Original war. Besonderen Dank möchte ich hierbei, dem MZ- Freund Klaus sagen. Er hat auf dem Gebiet der alten MZ- Motorräder ein sehr gutes Wissen, welches er mir sehr schön vermittelt hat.

Auf diesem Bild sieht man ganz deutlich das da Stoßdämpfer einer späten ES 250/1 verbaut sind. Zu erkennen ist das an dem großen Plaste-Kegel der unteren Stoßdämpferhülse. Und man erkennt auch das die falsche Radnarbe in der Felge ist. Doch glücklicherweise hatte ich noch eine ES 175/0 Bj. 1959 dazu bekommen , wo die eben beschriebenen Teile noch Original waren.

Auf diesem Bild sieht man nun die Originalteile vom Stoßdämpfer. Links ist die vordere Hülsen Aufnahme und rechts ist die hintere Aufnahme, die gleichzeitig den Versteller für den 2 Mann Betrieb darstellt. Die beiden Teile sind aus Aluminium und liegen aber falsch herum.

Nachdem ich die Stoßdämpfer von der 175er zerlegt und gesäubert hatte, konnte ich die Stoßdämpfer von der 250er erst mal bei Seite legen. Da nun die 175er auch die richtigen Narben hatte und auch noch Verchromte Felgen, ging es ans Ausspeichen. Sehr viel Arbeit machte auch das Zerlegen und Säubern der Kleinteile, wie Bremsschilder Achsen und Schrauben. Dabei musste ich immer aufpassen das nichts durcheinander kommt. Deshalb erledige ich die Arbeiten immer Abschnittsweise und lege die fertigen Sachen fein säuberlich in Kisten, wo ich sie dann Später beim Zusammen Bauen bloß wieder raus nehmen brauch.

Hier sind nun sind die Teile alle saubergemacht und eingewickelt. Außer unten rechts, das sind die alten Stoßdämpfer.

Es sieht zwar meistens auf meiner Werkbank etwas Chaotisch aus, aber ich finde ja alles wieder. Naja, es hat halt jeder eine andere Auffassung davon, wie man was Restauriert. Aber damit kann ich locker Leben.

Am meisten Kopfzerbrechen hat mir die Farbbestimmung bereitet. Hier hatte ich die erste Lackschicht abgeschliffen und geglaubt die richtige Farbe gefunden zu haben. Als ich aber das Typenschild abgemacht habe , da kam noch ein viel helleres grün zum Vorschein und die ganze Farbanalyse begann von vorne.

Hier ist nun ganz deutlich der breite Rand der Originalen Null Narben zu erkennen. Zum ausdrücken der Kugellager habe ich sie selbstverständlich auf der Heizplatte erwärmt.

Hurra, das erste Teil ist fertig. Ein Luftfilterkasten von meiner MZ. Da das teil Original schwarz – und von außen nicht zu sehen ist, habe ich es mir dem Draht-Igel entrostet und mit der Spray Flasche übergepustet. Erst mit Roststopp Grundierung und anschließend mit Lackschwarz.

Es ist schon Erstaunlich aus wie vielen Teilen, so eine Fußraste mit Halterungen, besteht. Wobei auf dem Bild die Gummis schon fehlen.

Am längsten hat das Anpassen der hinteren Blechverkleidungen gedauert denn das macht man am besten vor dem Lackieren, weil man doch hier und da was nachbiegen muß.

Den vorderen Kotflügel habe ich auch vorher mit dem neuen Leder Band angepasst um hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben.

Hier noch mal ein anderes Bild vom vorderen Kotflügel.

In den inneren Ablagefächern musste ich ca. 10 Löcher zu schweißen lassen. Welch Frevelhafte Tat des Vorbesitzers. 🙂

So ein rahmen kann mit der Zeit ganz schön verkeimen.

Gott sei dank, es ist schon ein Ende ab zu sehen das ich mit dem zerlegen bald fertig bin.

Nun ist es geschafft. Es sieht schon ganz schön trostlos aus,  so ein nackiger Rahmen. Ich kann mir gar nicht so recht vorstellen, das das mal wieder ein schönes MZ-Motorrad werden soll.

Hier habe ich nun die Teile  die zum Sandstrahlen sollen, schon mal in Kartons verpackt. Das sandstrahlen hat mir übrigens 148 € gekostet. Dafür ist aber die ganze alte Farbe runter und ich kann vernünftig drauf lackieren.

Endlich kann ich meiner Lieblings Arbeit nachgehen.

Motor grob gesäubert und angefangen zu zerlegen. Erst rechte Seite das Ritzel, die Simmering Halter und die ganzen Gehäuseschrauben abgebaut. Dann die linke Seite Kupplung und großes Zahnrad abgebaut.

Ganz wichtig vor dem Trennen der Gehäuse, den 4 gang einlegen, da sonst der Halbmond der Schaltwelle in die Ölablassschraube reinragt und somit ein Schaden am Motor entstehen könnte.

Zum Lagerausdrücken, wieder die Gehäuse erwärmen und mit einem Dorn rausschlagen.

Hier liegt nun das Innenleben meines Motors. Schwierig war das besorgen des linken Kurbelwellen Dichtrings . Das Getriebe war in Ordnung und die anderen Kugellager sind ja DIN-Maße . Mit neuen Kupplungslamellen hatte ich auch noch Glück ( 6,20 € St. ) aber das Verschleißmaß war mit den neuen Lamellen auch nicht viel Positiver.

Der 2. Teil vom Sandstrahlen bis zum Kompletten Zusammenbau

Hier ist der Sandgestrahlte Tank. Da der Tank eine Beule hatte , musste ich ihn erst mal verzinnen und danach noch ein paar mal spachteln.

Hier sind der vordere Kotflügel und die kleinen Seitenteile zu sehen, wo ich auch einiges hab schweißen lassen, was ich dann auch verzinnt und gespachtelt habe.

Jetzt konnte ich mit dem aufbringen einer Roststoppgrundierung beginnen. Da die Teile sehr fein gestrahlt wurden, braucht ich sie auch nicht mehr nachschleifen. Übrigens hat mir das Sandstrahlen mal so schlappe 200€ gekostet, aber das Ergebnis war mir die Sache dann doch wert.

Hier hängen sie nun die armen unschuldigen Stossdämpfer.

Jedes Teil habe ich in vier Gängen lackiert.

Am schwierigsten ist immer wieder der Rahmen , denn da alle stellen zu treffen ist schon ätzend.

So nun ist alles schön Grün :-)) und hat erst mal eine Woche Zeit zum trocknen.

Nun geht es endlich ans zusammen bauen, aber bitte schön vorsichtig. Es soll ja nicht gleich einen Kratzer geben.

Das Rücklicht wieder zusammen zu bauen war eine Wissenschaft für sich.

Nun geht es Bergauf und man sieht langsam was es mal werden soll.

Als ich die Sitze aufgebaut habe , habe ich noch nicht gewusst wie oft ich sie wieder abbauen muss im laufe der Zeit, bis ich die ersten Runden drehen kann.

Von hinten kann man schon fast erkennen was es mal werden soll.

Dei komplette Schwinge einbauen und gleichzeitig aufpassen das die Kugeln nicht wieder raus fallen, war sehr mühselig. Aber diese Action sollte nicht die Letzte sein. Aber dazu später mehr.

Die Lampe musste ich auch mehrmals ab und an bauen, bis die Seilzüge da lang gingen wo sie sollten.

Nun kam mein Lieblingsbeschäftigung, nämlich den Motor Instand zu setzen. Dei Kurbelwelle habe ich bei beim BMZ-Laden Überholen lassen.

Ansonsten war das Überholen des Motors nicht so spannend, wenn man davon absieht das ich den Motor 3mal (in Worten DREI mal) wieder aufmachen musste bis er sich vernünftig schalten lies. Das hat ganz schön Nerven gekostet, zu mal er nach dem zweiten mal schon eingebaut war. Aber ich bin halt auch nur ein Mensch. :-))

Hier steht er aber in seiner ganzen Pracht und bekommt sein neues ÖL. Natürlich von Addinol.

Dieses bild Zeigt das Motorrad vor dem ersten Probelauf.

Der 3. Teil vom ersten Fahren bis zum Fahrbericht

Maschine wurde 2012 leider verkauft.

Der 4. Teil ist über Anekdoten beim Restaurieren

1. Das Schlimmste war, den Motor so zusammen zu bauen das er sich einwandfrei schalten lies. Das Problem liegt darin das ich dacht, wo er so auf der Werkbank lag, er läst sich schon richtig schalten wenn er eingebaut ist und über all das Öl hingekommen ist. Wobei der Motor nach dem zweiten mal schon eingebaut war. Das hieß für mich den Tank zu entlehren & abzubauen , um den tank runter zubekommen müssen aber vorher erst die Sitze ab. Und die hinteren Seitenteile mussten auch wieder abgeschraubt werden. Selbst wenn alles notwendige ab ist , dann ist es schon sehr schwierig den Motor aus dem Rahmen zu bekommen bzw ihn wieder rein zu bekommen.

2. Der Vergaser hatte mich auch 3 Abende gekostet. Erst haben die Seilzüge von Herrn Dietel nicht richtig gepasst, so das ich den Hub verlängern musste. ( bei geschlossenem Drehgriff hatte der Vergaser schon Halbgas ) und dann war da noch die Papierdichtung, welche die Hauptdüse von der Lehrlaufbohrung trennt, defekt. Aber mit Hilfe eines Awo-Freundes, der sich mit den alten Vergasern besser auskennt, haben wir das Problem gemeinsam behoben.

3. Vorab möchte ich einen Rat geben. wenn man einen kompletten Neuaufbau macht, bei einem alten Motorrad, dann sollte man es vor dem Lackieren wieder zusammen bauen, um zu sehen ob alles gut passt. Ich habe diesen Rat leider nicht befolgt. Die Konsequenz ist, das ich die Vordere Schwinge tauschen musste weil das Rohr was in den rahmen geht, leicht verbogen war, so das das Rad zu weit zum krümmer stand. Gott sei dank hatte ich noch eine zu liegen.

4.Der Rückschlag

Als dann alles so weit zusammen war, musste ich feststellen das die vordere Schwinggabel verzogen war. Zum Glück hatte ich noch eine zu liegen die in Ordnung war. Aber bis ich sie austauschen konnte (wegen dem Zeitmangel) , sollte noch mal ein ganzes Jahr vergehen.

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